Böhme, Harte Köpp

Ubn schlofn

Arzgebercher sei weng ächn,
un se tu's ah allen zächn.
Ach, mir wulln ka grußes Ziel,
när a hamliches Gefiehl.

Su sull 's Bett weit ubn stieh,
we mer nauf zer Kammer gieh.
Kumm mer in de Schlofstub' nei,
denk mer immer noch derbei,
hern noch, wos dr Voter redt:
"Nä, iech will när nauf ins Bett!"

Als ar 's Haisl baue ließ,
Schlofstub' war sei Paradies,
ower ubn war se gelegn,
anersch hot ar wos dergegn,
weil's ihn untn gar net paßt.
Untn liecht mer wie in Knast.

Jeder schläft erscht gut un leicht,
wenn ar ohmds de Trepp' naufsteicht.
Dorüm hattn ihre Stubn
fir dr Nacht fei alle ubn.
Unern Dach paar kalle Kammern,
un bei Frost tot mancher gammern.

Daß es Bett net eisig sei,
kom halt erscht 'ne Wärmflasch' nei,
Wärmstä' ah aus Serpentin
warn bei Nacht wie Medizin.
Alle hattn dos erfahrn
schu seit mehr als hunert Gahrn.
Obre Kammern tu se liebn,
un su is bis heit gebliebn.

Doch net när bei Nacht in Haus,
immer wull mer huch hinaus!
We mer'sch Glück verpassn tu,
miß mer mol ganz nunnerzu!
Doch dann war mer naufgehubn
bis in hechstn Himml drubn.
Sette Hoffnung is net schlacht,
kimmt uns Altn grode racht.

Ruhich kenn mer schlofn gieh,
denn huch ubn, do is es schie.
Is bei uns in Dachgeschossn
wie of Himmelsleitersprossn,
un in weißn Bettbezügn
tu mer wie of Wolkn liegn,
sah es schennste Zeich in Traum.
War viel schläft, tut lange labn!